Alfred Budich kommt am 30. März 1897 in Spremberg Cantdorf zur Welt.
Ab 1923 arbeitet er bei der Firma Ludwig Levy und tritt als junger Mann der SPD bei. Verheiratet ist er mit Marie geb. Dommaschk.
Nach dem Verbot der SPD 1933 wird das Lokal “Zum toten Mann“ in der Friedrichstraße Treffpunkt für viele Gegner des NS-Regimes. Aus dem selben Grund wird das Lokal von der SS und der Gestapo stark kontrolliert1
An Silvester 1934 besucht Alfred mit einem befreundeten Kollegen jenes Lokal. Ehemalige SPD-Mitglieder haben sich dort versammelt und singen gemeinsam ein populäres Lied der Arbeiterbewegung „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“2 in seiner ersten deutschen Fassung. Die Nationalsozialisten haben längst einen neuen Text darauf gedichtet und verwenden es für Propagandazwecke.3 Im Verlauf des Abends soll Alfred außerdem noch eine Rede gegen das NS-Regime gehalten haben.
Sein Freund und er gehören zu den letzten, die in den frühen Morgenstunden des 1. Januars 1935 das Lokal verlassen. Dort lauern ihnen die SS-Leute Kurt Dippe und Kurt Hartwig auf. Sie bedrängen Alfred, während sein Freund auf einem Fahrrad entkommen kann. Dann führen sie Alfred zur Polizeiwache und zeigen ihn wegen “staatsfeindlichen Handelns“ an.
Eine Weile hört Alfred nichts in den Wochen nach jener Nacht. Besorgt um sein weiteres Schicksal erkundigt er sich auf eigene Faust beim Bürgermeister Kaulbars. Dieser lässt ihn wissen, dass sein Fall weitergeleitet wurde und er die Früchte seines Fehlverhaltens schon noch ernten werde.
Schließlich wird Alfred verhaftet, im März 1935 vor ein Sondergericht in Berlin gebracht und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Wobei ihm, weil er keine Vorstrafen hat, zwei Monate erlassen werden. Im September 1935 beginnt seine Haftzeit im Gefängnis Berlin-Plötzensee. Zugleich verliert seine Ehefrau Marie als weitere Strafmaßnahme ihre Arbeitsstelle. Da die beiden in dieser Zeit völlig mittellos sind, sammeln Alfreds Arbeitskollegen untereinander eine Spende ein, die jedoch vom neuen Betriebsrat beschlagnahmt wird und nie bei ihm ankommt. Denn die jüdischen Geschäftsleute, bei denen Alfred bisher gearbeitet hat, sind enteignet worden und der Fabrikant Otto Müller hat die Tuchfabrik Levy übernommen.
1948 werden die früheren SS-Männer Dippe und Hartwig wegen „Verbrechens gegen die Menschlichkeit“ angeklagt. Da sie sich in der Westzone aufhalten, kommt es aber nie zu einem Prozess.4
| 30.03.1897 | Geburt – in Spremberg Cantdorf |
| ab 1923 | Arbeit in der Firma Ludwig Levy, SPD Mitglied |
| 01.01.1935 | wird nach einer Silvesterfeier von zwei SS-Leuten beim Verlassen es Lokals gefangen genommen und wegen staatsfeindlichen Handelns angezeigt |
| März 1935 | Verurteilung: 6 Monate Gefängnis |
| 10.09.1935 | Haftantritt im Gefängnis Berlin-Plötzensee und Entlassung seiner Frau Marie aus ihrer Arbeitsstelle |
| Mitte Jan 1936 | Haftentlassung nach Spremberg |
| Levy, Fritz | Arbeitgeber |
| Levy, Clara | Arbeitgeberin |
| Heimann, Erna | Arbeitgeberin |
| 30.03.1897 | Geburt – in Spremberg Cantdorf |
| ab 1923 | Arbeit in der Firma Ludwig Levy, SPD Mitglied |
| 01.01.1935 | wird nach einer Silvesterfeier von zwei SS-Leuten beim Verlassen es Lokals gefangen genommen und wegen staatsfeindlichen Handelns angezeigt |
| März 1935 | Verurteilung: 6 Monate Gefängnis |
| 10.09.1935 | Haftantritt im Gefängnis Berlin-Plötzensee und Entlassung seiner Frau Marie aus ihrer Arbeitsstelle |
| Mitte Jan 1936 | Haftentlassung nach Spremberg |
Alfred Budich kommt am 30. März 1897 in Spremberg Cantdorf zur Welt.
Ab 1923 arbeitet er bei der Firma Ludwig Levy und tritt als junger Mann der SPD bei. Verheiratet ist er mit Marie geb. Dommaschk.
Nach dem Verbot der SPD 1933 wird das Lokal “Zum toten Mann“ in der Friedrichstraße Treffpunkt für viele Gegner des NS-Regimes. Aus dem selben Grund wird das Lokal von der SS und der Gestapo stark kontrolliert1
An Silvester 1934 besucht Alfred mit einem befreundeten Kollegen jenes Lokal. Ehemalige SPD-Mitglieder haben sich dort versammelt und singen gemeinsam ein populäres Lied der Arbeiterbewegung „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“2 in seiner ersten deutschen Fassung. Die Nationalsozialisten haben längst einen neuen Text darauf gedichtet und verwenden es für Propagandazwecke.3 Im Verlauf des Abends soll Alfred außerdem noch eine Rede gegen das NS-Regime gehalten haben.
Sein Freund und er gehören zu den letzten, die in den frühen Morgenstunden des 1. Januars 1935 das Lokal verlassen. Dort lauern ihnen die SS-Leute Kurt Dippe und Kurt Hartwig auf. Sie bedrängen Alfred, während sein Freund auf einem Fahrrad entkommen kann. Dann führen sie Alfred zur Polizeiwache und zeigen ihn wegen “staatsfeindlichen Handelns“ an.
Eine Weile hört Alfred nichts in den Wochen nach jener Nacht. Besorgt um sein weiteres Schicksal erkundigt er sich auf eigene Faust beim Bürgermeister Kaulbars. Dieser lässt ihn wissen, dass sein Fall weitergeleitet wurde und er die Früchte seines Fehlverhaltens schon noch ernten werde.
Schließlich wird Alfred verhaftet, im März 1935 vor ein Sondergericht in Berlin gebracht und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Wobei ihm, weil er keine Vorstrafen hat, zwei Monate erlassen werden. Im September 1935 beginnt seine Haftzeit im Gefängnis Berlin-Plötzensee. Zugleich verliert seine Ehefrau Marie als weitere Strafmaßnahme ihre Arbeitsstelle. Da die beiden in dieser Zeit völlig mittellos sind, sammeln Alfreds Arbeitskollegen untereinander eine Spende ein, die jedoch vom neuen Betriebsrat beschlagnahmt wird und nie bei ihm ankommt. Denn die jüdischen Geschäftsleute, bei denen Alfred bisher gearbeitet hat, sind enteignet worden und der Fabrikant Otto Müller hat die Tuchfabrik Levy übernommen.
1948 werden die früheren SS-Männer Dippe und Hartwig wegen „Verbrechens gegen die Menschlichkeit“ angeklagt. Da sie sich in der Westzone aufhalten, kommt es aber nie zu einem Prozess.4
| Levy, Fritz | Arbeitgeber |
| Levy, Clara | Arbeitgeberin |
| Heimann, Erna | Arbeitgeberin |
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