Erwin-Werner Thiel und seine Verlobte Lucia Ricken kommen 1940 nach Spremberg. Sie sind gebürtige Berliner und beide noch keine 30 Jahre alt. Erwin wird in Spremberg als Ingenieur-Kaufmann bei der Firma Römmler AG eingesetzt. Die Umstände seiner Anstellung sind noch ungeklärt. Im NS-Regime gilt er als „Halbjude“, er selbst beschreibt sich als glaubenslos, während seine Verlobte Jüdin ist.1 Möglicherweise handelt es sich um ein Zwangsarbeitsverhältnis in Spremberg.
Lucia hat sich seit 1933 als Schneiderin mit privaten Aufträgen über Wasser gehalten. Als sie mit ihrem Mann nach Spremberg kommt, ist sie im 6. Monat schwanger. Am 1. März 1940 kommt in Spremberg ihr erstes Kind zur Welt, eine Tochter namens Hedi. 1941 heiraten Erwin und Lucia beim Standesamt in Berlin,[^4] gewissermaßen in letzter Sekunde, da die Ehe Lucia als Jüdin unter einen gewissen Schutz stellt und möglicherweise vor der Deportation bewahrt. Im Anschluss verlassen sie Spremberg oder werden weiter geschickt. Sie landen in Leipzig, wo 1941 eine zweite Tochter, Rita, zur Welt kommt und sie den ganzen Krieg über leben und überleben.3
Nach Kriegsende gehen sie für kurze Zeit nach Berlin und dann nach Heidenheim, wo sie sich selbständig machen: Lucia als Besitzerin der Firma „Thiel Modelle“ für Schneider-Modelle und Erwin als Direktor derselben.4
1949 stellen sie einen Antrag nach Palästina ausreisen zu dürfen, wo auch Erwins Geschwister und Eltern sind.2
Üben den weiteren Lebensweg der einzelnen Familienmitglieder ist noch nichts Genaueres bekannt.
[^5]: Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936 für Erwin Werner Thiel.
30.05.1911 | Geburt – von Erwin Thiel in Berlin |
16.05.1912 | Geburt – von Lucia Ricken in Berlin |
1939-1941 | Erwin Thiel als Ingenieur-Kaufmann bei Firma Römmler AG, Spremberg |
1940 | Zuzug – von Erwin Thiel & Lucia Ricken nach Spremberg |
01.03.1940 | Geburt – von Tochter Hedi Thiel in Spremberg |
1941 | Eheschließung – von Erwin Thiel & Lucia Ricken in Berlin |
1941 | Weggang – aus Spremberg |
20.10.1941 | Geburt – von Tochter Rita Thiel in Leipzig |
1946-1949 | Firma "Thiel Modelle" in Heidenheim |
25.02.1949 | Antrag auf Auswanderung nach Palästina |
30.05.1911 | Geburt – von Erwin Thiel in Berlin |
16.05.1912 | Geburt – von Lucia Ricken in Berlin |
1939-1941 | Erwin Thiel als Ingenieur-Kaufmann bei Firma Römmler AG, Spremberg |
1940 | Zuzug – von Erwin Thiel & Lucia Ricken nach Spremberg |
01.03.1940 | Geburt – von Tochter Hedi Thiel in Spremberg |
1941 | Eheschließung – von Erwin Thiel & Lucia Ricken in Berlin |
1941 | Weggang – aus Spremberg |
20.10.1941 | Geburt – von Tochter Rita Thiel in Leipzig |
1946-1949 | Firma "Thiel Modelle" in Heidenheim |
25.02.1949 | Antrag auf Auswanderung nach Palästina |
Erwin-Werner Thiel und seine Verlobte Lucia Ricken kommen 1940 nach Spremberg. Sie sind gebürtige Berliner und beide noch keine 30 Jahre alt. Erwin wird in Spremberg als Ingenieur-Kaufmann bei der Firma Römmler AG eingesetzt. Die Umstände seiner Anstellung sind noch ungeklärt. Im NS-Regime gilt er als „Halbjude“, er selbst beschreibt sich als glaubenslos, während seine Verlobte Jüdin ist.1 Möglicherweise handelt es sich um ein Zwangsarbeitsverhältnis in Spremberg.
Lucia hat sich seit 1933 als Schneiderin mit privaten Aufträgen über Wasser gehalten. Als sie mit ihrem Mann nach Spremberg kommt, ist sie im 6. Monat schwanger. Am 1. März 1940 kommt in Spremberg ihr erstes Kind zur Welt, eine Tochter namens Hedi. 1941 heiraten Erwin und Lucia beim Standesamt in Berlin,[^4] gewissermaßen in letzter Sekunde, da die Ehe Lucia als Jüdin unter einen gewissen Schutz stellt und möglicherweise vor der Deportation bewahrt. Im Anschluss verlassen sie Spremberg oder werden weiter geschickt. Sie landen in Leipzig, wo 1941 eine zweite Tochter, Rita, zur Welt kommt und sie den ganzen Krieg über leben und überleben.3
Nach Kriegsende gehen sie für kurze Zeit nach Berlin und dann nach Heidenheim, wo sie sich selbständig machen: Lucia als Besitzerin der Firma „Thiel Modelle“ für Schneider-Modelle und Erwin als Direktor derselben.4
1949 stellen sie einen Antrag nach Palästina ausreisen zu dürfen, wo auch Erwins Geschwister und Eltern sind.2
Üben den weiteren Lebensweg der einzelnen Familienmitglieder ist noch nichts Genaueres bekannt.
[^5]: Vgl. Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de, Berlin, Deutschland, Heiratsregister, 1874-1936 für Erwin Werner Thiel.
Archiv der Ahnenforschungsdatenbank ancestry.de:
Arolsen Archiv: